Airbus A380

Der Airbus A380

Kaum ein Flugzeug hat in der letzten Zeit und besonders in den Monaten der Corona Pandemie so polarisiert wie er: Die Rede ist vom Riesen der Lüfte, dem Airbus A380. Dieser ist mit seinen doppelstöckigen Passagierebenen bis heute ungeschlagen das größte Flaggschiff internationaler Airlines. Doch nicht einmal 20 Jahre nach seinem Erstflug werden die ersten Modelle bereits verschrottet. Wie konnte es dazu kommen? Worin liegen die Gründe, dass der A380 vom ehemals hoffnungsbringenden und zukunftsweisenden Modell immer mehr zum Kostenfresser für den Hersteller und seine Kunden geworden ist? Wir beantworten diese Fragen für euch und werfen einen Blick auf die Geschichte des A380. Außerdem schauen wir uns interessante Fakten zum A380 an und beleuchten diese auf einer Art und Weiße, mit der du so sicher nicht gerechnet hättest.

Die Geschichte des A380

Obwohl die Erscheinung des A380 bis heute fesselt und zeitlos wirkt, gehen die Planungen bis in die 1980er Jahre zurück. Der Airbus A380 entstand aus einer Studie, bei welcher man untersuchen wollte, ob und inwieweit man Großraumflugzeuge für den Passagier- und Frachtflugverkehr produzieren und anbieten kann.

Der Platzhirsch im Segment der Großraumflugzeuge war damals unangefochten die Boeing 747, auch liebevoll als „Jumbo-Jet“ bezeichnet. Doch für den US-amerikanischen Hersteller war klar, dem Jumbo nach 20 Jahren keine weiteren Änderungen mehr zu unterziehen. Die bisherigen Ausführungen des Jumbojets hatten sich bewährt und sich einer weltweiten Beliebtheit erfreut.

Ab 1990 kam Airbus zu der Einschätzung, dass ein neu konzipiertes Großraumflugzeug in Zeiten von steigender Reise- und Flugnachfrage für den Hersteller unabdingbar sein wird. Im Juni 1994 wird an den ersten Entwürfen für das neue Großraumflugzeug, das damals noch unter der Bezeichnung A3XX auftritt, gearbeitet.

Nachdem im Jahr 2000 die ersten Kauferklärungen für das neue Flugzeugmodell vorliegen, wird es konkreter: Aus A3XX wird A380 und der offizielle Startschuss für den neuen Superflieger fällt. Nur fünf Jahre später wird der erste Prototyp in der Öffentlichkeit vorgestellt und am 27. April 2005 findet der Erstflug in Toulouse statt.

Sylvio Müller hat den Riesen der Lüfte einfangen können:

Wie viele A380 wurden produziert?

Bis Mitte 2018 lagen Airbus insgesamt 331 Bestellungen vor. Aufgrund von Lieferengpässen und Schwierigkeiten bei der Produktion wurden einige Bestellungen der Fluggesellschaften wieder zurückgezogen. So kam es, dass letztendlich insgesamt nur 252 Maschinen bestellt wurden. Die Bestellungen nach Fluggesellschaften lauteten wie folgt:

✈️ Air France – 10
✈️ All Nippon Airways – 3
✈️ Asiana Airlines – 6
✈️ British Airways – 12
✈️ China Southern Airlines – 5
✈️ Emirates – 124
✈️ Etihad Airways – 10
✈️ Korean Air – 10
✈️ Lufthansa – 14
✈️ Malaysia Airlines – 6
✈️ Qantas – 12
✈️ Qatar Airways – 10
✈️ Singapore Airlines – 24
✈️ Thai Airways – 6

Fakten zum A380

Der Airbus A380 ist ein Flugzeug mit extremen Dimensionen. Lasst uns den Airbus und seine Dimensionen etwas genauer beleuchten.

Airbus A380 Preis

Wer einen A380 seinen Besitz nennen möchte, der muss tief in die Tasche greifen. Für den vierstrahligen Großraumjet werden 445,6 Mio Euro fällig. Der Listenpreis für eine Boeing 747-8, also dem aktuellen Jumbomodell der Konkurrenz Boeing, lag mit 308 Mio USD (umgerechnet 254 Mio Euro) über 40% unter dem Preis eines neuen A380.

A380 Tank und Verbrauch

Die Tanks im Airbus A380 haben ein Fassungsvermögen von insgesamt 310.400 Litern Kerosin. Ohne des Einsatzes eines Bleifußes kommt man damit mit einem Auto fast 130-mal um die Welt. Pro Stunde benötigt der Airbus übrigens knapp 32 Tonnen Sprit. Mit dem Auto könntest du damit die Strecke Hamburg-Gardasee zurücklegen. Und das ganze 410-mal hintereinander.

A380 Gewicht

Mit einem MTOW (maximum take off weight), also einem maximal zugelassenen Gewicht von 569.000 kg stellt der Airbus fast alles in den Schatten. Nur ein Frachtflugzeug, die Antonow An-225 ist mit ihren 640 Tonnen Startgewicht noch schwerer.

A380 Sitzplätze

Mit seiner Sitzkapazität von 868 Sitzplätzen bietet der A380 so viele Sitzmöglichkeiten wie kein anderes Flugzeug. In einen Airbus A380 passen also mehr als 9x so viele Passagiere rein wie in ein modernes Regionalflugzeug.

Wie steht es aktuell um den A380?

Der Flugzeughersteller Airbus hatte große Hoffnungen in seinen A380. Doch wie steht es 15 Jahre nach dem Erstflug vom A380 um ihn?

A380 Verschrottung

Leider sieht es für die Zukunft des A380 nicht besonders rosig aus. Die ursprüngliche Markteinschätzung seitens Airbus hat sich nicht bewahrheitet. In den Jahren des A380 ließ sich in Zeiten von steigendem Umweltbewusstsein beobachten, wie der Trend von extremen Großraumjets mehr in die Richtung von besonders sparsamen und wirtschaftlichen Modellen hingeht. So kam es, dass bereits 2017 die ersten Leasingverträge einzelner A380 Modelle ausgelaufen sind und sich kein passender Abnehmer gefunden hat. Und damit kam was kommen musste. Nicht einmal 15 Jahre nach dem Erstflug waren die ersten Modelle des A380 wieder Geschichte. Und warten auf den Weiten des Flugzeugsfriedhofs auf ihre weitere Bestimmung.

Warum konnte sich der A380 nie wirklich durchsetzen?

Die Ursprünge des A380 liegen über 20 Jahre zurück. Anfang der 2000er Jahre war man überzeugt davon, dass der Markt für derart große Flugzeuge in Zukunft größer werden wird. Doch in den nachfolgenden Jahren hat sich diese Annahme als Trugschluss herausgestellt. Viele Hersteller waren mit kleineren Modellen (bis 400 Passagiere) einfach besser aufgestellt. Denn nicht jeder Flughafen war auf die Dimensionen des A380 vorbereitet. Dies betrifft die Start-/Landebahnen, Rollwege, aber auch die Terminals. Ein weiterer großer Nachteil war die mangelnde Wirtschaftlichkeit des Airbus A380. Durch seine vier Triebwerke hat der A380 einen höheren Spritverbrauch pro Passagier als zweistrahlige Passagierflugzeuge.

Wie geht es mit dem A380 weiter?

Aktuell sind viele A380 Maschinen eingemottet und warten auf zukünftige Aufgaben oder neue Betreiber. Ein Großteil der Maschinen wird über lange Sicht verschrottet werden. Die meisten Komponenten werden zerlegt, recycelt oder auch weiterverkauft. So können die Triebwerke beispielsweise auf bei anderen Flugzeugtypen verwendet und andere Zeile wie etwa von der Kabine als Ersatzteile für die noch fliegenden A380 Modelle weiterverwendet werden.